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Social-Media-Marketing war anfangs ‚irgend so ein Trend‘. Seit ein paar Jahren steht es bei jedem Unternehmen, das seine Markenbekanntheit erhöhen möchte oder Produkte im B2C-Bereich verkauft, zumindest auf der Agenda. Die Frage, ob sich der Aufwand der Social-Media-Betreuung für deine Unternehmenskommunikation lohnt, kannst du dir nach dem Lesen dieses Blogbeitrags selbst beantworten.
Hast du dich schon einmal gefragt, wie viele Social-Media-Plattformen es weltweit gibt? Weißt du es? Ich habe keine Ahnung. Ich habe aufgehört, mir solche Fragen zu stellen. Denn mal ganz ehrlich: Was nützt mir dieses Wissen, wenn es für mein Unternehmen total uninteressant ist, welche Plattform gerade in Japan der letzte Schrei ist? Also lassen wir das und konzentrieren uns auf den hiesigen Markt. Schauen wir, wie Social Media für dich relevant wird und mit welcher Strategie du deinen Zielen näher kommst.
Bestandteile der Social-Media-Strategie
Die meisten Unternehmen beschäftigen sich für ihre Kommunikationsstrategie nur mit den großen Playern der Social-Media-Szene. Die Trendsetter sind Facebook, YouTube, Twitter und Instagram. Google ist irgendwie auch dabei, aber nur schlecht zu definieren. Der aufsteigende Stern ist Pinterest, da diese Plattform nun auch im deutschsprachigen Raum Werbeanzeigen zulässt. Von Snapchat und TikTok hast du vielleicht schon mal was gehört. Clubhouse verschwand so schnell aus den Timelines, wie es gekommen ist. Durch seine exkludierende Strategie, Mitglieder nur auf Einladung und via Apple-Geräte reinzulassen, hat es sich nebst wachsender Neugierde ins Abseits geschossen.
LinkedIn und Xing sind dir als Netzwerk-Plattformen wohl bekannt, manch einer unter uns hat so einen schlummernden Account. So weit, so gut. Hast du beim Thema Social Media schon einmal an eBay gedacht? Oder Wikipedia? Und bitte vergiss nicht die ganzen Branchen-Plattformen. Für einige Businesses können lokale Anbieter viel relevanter für die Unternehmenskommunikation sein als die großen Player.
Fallen dir langsam weitere Namen ein, die auch als digitale Orte des sozialen Austauschs bezeichnet werden könnten?
Social-Media-Strategie: Ziel, Zielgruppe & Kanal
Für die erfolgreiche Nutzung von Social-Media-Kanälen muss ganz am Anfang eine Social-Media-Strategie her. Lege dir ein primäres Ziel für deine Interaktionen in sozialen Medien fest. Frage dich, ob du mit Social-Media-Aktivitäten die Markenbekanntheit erhöhen möchtest. Suchst du neue Mitarbeiter, die gut in das bestehende Team passen, oder soll der Kanal einzig den Verkauf vorantreiben oder bei der Serviceabwicklung unterstützen? Du hast die Qual der Wahl. Je nach Wahl des Mediums kann die Leitfrage bzw. die Formulierung eigener Ziele unterschiedlich ausfallen.
Im zweiten Schritt bestimmst du die Zielgruppe und planst die richtige Ansprache und Tonalität. Den größten Unterschied bildet neben der Branche die Ausrichtung deines Unternehmens auf B2B- oder B2C-Zielgruppen. Binde die Social-Media-Ansprache in deine übergeordnete Unternehmenskommunikation und Zielgruppendefinition ein. Sie können sprachlich abweichen, dennoch sollten für dein Unternehmen wichtige Begriffe und das Branchen-Know-how nicht über Bord geworfen werden.
Erst ganz zum Schluss suchst du die auf dich passenden Social-Media-Kanäle aus. Diese Reihenfolge ist essenziell, denn jeder Kanal hat seine Spezifika, eine eigene Kommunikations-Dynamik der Nutzerinnen und unterschiedliche Reichweiten bei den verschiedenen Zielgruppen. Wie du dein Unternehmen, Produkt oder die Dienstleistung zukünftig über festgelegte Inhalte an deine Interessenten kommunizierst und wie diese mit dir interagieren, hängt also sehr deutlich von der strategischen Kanalwahl ab. Jeder Kanal ist auf eine bestimmte Art ein eigenes Universum. Über Qualität und Quantität der zu betreibenden Plattformen entscheidest du mit
- deinem Kontingent an Zeit,
- deinen unternehmerischen Zielen und
- deinem Budget.
Warum überhaupt Social Media?
Zieldefinitionen wie Reichweite erhöhen oder den Service-Bereich mit Social Media unterstützen habe ich schon erwähnt. Bei dieser Frage trennt sich die Spreu vom Weizen: Social Media ja – dann bitte mit fundierter Strategie. Oder nein – kann auch eine sinnvolle Entscheidung sein, dann bitte auch richtig ‚nein‘. Nicht so ein bisschen hier und ein wenig da mit halb aufgesetzten Profilen ohne Foto. Dann lieber löschen. Ungepflegte Accounts auf sozialen Kanälen wirken abstoßend und sie hinterlassen bei deiner Leserschaft das Gefühl, für dich nicht wichtig zu sein. Dir sind deine Kundinnen und Kunden aber nicht unwichtig. Nur eben dieses Online-Portal, auf dem der halbe Account lieblos herumlungert.
Der Grund ‚Weil es die Konkurrenz macht‘ ist ein wohlbekannter, aber kein guter. Was genau machen deine Mitbewerber*innen? Wo sind sie vertreten? Informieren sie nur ihre Nutzer*innen oder bieten sie richtig guten Mehrwert? Helfen sie den Usern oder sprechen sogar direkt mit ihnen? Frage dich, ob du das auch – genau so – machen willst oder eben ganz anders und schätze dich selbst ein, ob du am Ball bleiben wirst.
Frage dich vor der Erstellung deiner Social-Media-Strategie nach dem WARUM.
Wenn du dich gegen die unternehmerische Nutzung von Social-Media-Kanälen entscheidest, dann gratuliere ich dir zu dieser Entscheidung. Denn eine gefällte ist besser als eine jahrelang offene Aufgabe auf der To-do-Liste. Dann kannst du hier aufhören zu lesen und dich anderen Konzepten der Leadgenerierung oder Kundenbindung widmen. By the way: Wie geht es deinen Netzwerken? (Kleiner Scherz)
Wer sich an dieser Stelle noch nicht ganz sicher ist oder zumindest auf ‚Probieren‘ eingestellt ist, den ermuntere ich, unbedingt weiterzulesen. Wir kommen nämlich noch zu dem Punkt, wie du deine Aktivitäten rund um Social Media in deine Alltagsroutinen integriert bekommst.
Wenn Social Media, dann richtig
„Also wenn ich jetzt schon in Social Media einsteige, dann so richtig. Unter der Präsenz auf 10 verschiedenen Kanälen ergibt das doch keinen Sinn.“ Falsch. Wenn du vorhast, deine Social-Media-Kanäle adäquat zu betreuen, dann wähle zu Beginn maximal 2 Plattformen aus. Besser: nur 1. So kannst du alle Fehler, die anfänglich begangen werden müssen, auf wenige Kanäle eingrenzen. Und du kannst den Aufwand der Plattform-Betreuung nach ein paar Tagen, besser Wochen, überlegter einschätzen.
Wenn alles gut funktioniert, dann wähle mit Bedacht einen dritten Kanal. Nicht einfach so aus dem Bauch heraus, sondern als Entscheidung aus deiner fundierten Strategie heraus. Sonst verschaffst du dir selbst oder deinem Team unnötigen Mehraufwand.
Social Media + Arbeitsalltag = unmöglich
Viele Unternehmer*innen haben einen komplett ausgelasteten Arbeitstag, da passt nix mehr rein. Und Frau Schmidts Schreibtisch hängt schon ganz leicht in der Mitte durch. Mit diesem Bild identifizieren sich bestimmt 80 Prozent der Leser*innen. Die Social-Media-Aktivitäten wollen dennoch bearbeitet werden. So lange du deinen Neffen nicht für deine Social-Media-Strategie begeistern kannst, stehen dir diese 3 Optionen zur Verfügung.
„Das bisschen Social Media“ macht sich leider nicht von allein. #kontinuität
Du machst alles allein
Du schaufelst dir Zeiten frei und nutzt das Wochenende, um dich zu Social Media und Online-Strategien zu belesen. Du trägst dich mit deinem privaten Facebook-Profil in Gruppen ein. Darin stellst du gezielte Fragen und liest Wissenswertes mit. Dann kaufst du dir für je mindestens 100 € Marktberichte renommierter Anbieter. Sie liefern dir die aktuellen Zahlen für das Social-Media-Business aus dem Vorjahr.
2 Wochen lang trackst du die Zeit, die du investierst und gleichst dein Wissen mit den Unternehmenszielen ab. Wenn das Ergebnis positiv ausfällt, entwickelst du eine eigene Social-Media-Strategie und startest mit dem ersten sozialen Medium. Die Themenfindung, das Wording und die Hashtag-Suche sollten nicht als zu zeitraubend wahrgenommen werden.
Wenn du dranbleibst und vieles ausprobierst, gewinnst du Stück für Stück mehr Follower. Solltest du nach diesen 2 Wochen viel Zeit investiert haben, jedoch noch keinen Schritt weiter sein, gib die Aufgabe ab.
Du steigerst deine Effizienz mit einem Social-Media-Kalender
Du willst das Zepter deiner Social-Media-Strategie nicht aus der Hand geben, jedoch wünschst du dir Effizienz. Was du brauchst, ist ein Werkzeug, das dir hilft, die Social-Media-Kanäle regelmäßig mit Inhalten zu füllen und Interaktionen fest terminiert. Ohne dabei jeden Tag viel Zeit dafür zu investieren oder gar deine priorisierten Aufgaben zu vernachlässigen. Dieses Planungstool heißt Social-Media-Kalender. Er schlägt dir für jeden Tag im Jahr ein Thema vor, das mit dem richtigen Wochentag und dem richtigen Unternehmensbereich verknüpft ist.
Natürlich musst du nicht jeden Tag medial etwas verkünden, doch bestimmte Themen funktionieren an bestimmten Tagen am besten. Das alles sagt dir der Themenplanungs-Kalender. Dabei werden besondere Social Media und Feiertage berücksichtigt. Formulierungsvorschläge und nützliche Hashtags sind schon vorgegeben. Vorbereitete Grafiken erlauben dir, schöne Bilder in deinem Firmendesign schnell zu erstellen. Damit ist dein Redaktionsplan im Nu gefüllt.
Auch mit einem Social-Media-Kalender kommst du um die vorher zu entwickelnde Strategie nicht herum. Hier erleichtern dir die Ratschläge von Social-Media-Berater*innen den Einstieg. Sie brauchen ca. 2 bis 3 Stunden, damit du deine entwickelte Grundidee vorgestellt und mit dem oder der Berater*in eine gute Richtung erarbeitet hast. Eine intensivere Arbeit mit einer Beratung ist selbstredend zielführender.
Du holst dir Hilfe
Viele Virtuelle Assistenzen bieten diesen Service an. Freelancer*innen, die ortsunabhängig Servicetätigkeiten von der Buchhaltung bis zu Social-Media-Betreuung und Strategieerstellung für Unternehmen und Selbstständige übernehmen.
Kompetente Virtuelle Assistent*innen findest du über VA-Portale und auch in den sozialen Medien wie Facebook. Dort gibt es unzählige VA-Gruppen, in denen du dein Gesuch einstellen kannst.
Für das Grunddesign meines Instagram-Accounts habe ich Caroline von Mind2Media engagiert. Grafische Ideen entfalten sich im Austausch leichter. Und es geht schneller. Das Outsourcen kreativer Aufgaben ist für mich immer eine tolle Chance, neue Ideen und kreativen Input für meine eigene Kommunikations-Strategie zu erhalten.
Eine Virtuelle Assistenz hilft dir von Beginn an, Kampagnen und messbare Ziele eigener Social-Media-Aktivitäten zu entwickeln. Denn ohne Erfolgsmessung gibt es keine Erfolge zu feiern.
Nicht jede*r Unternehmer*in hat gleich zu Beginn ein festes Budget für das Social-Media-Management eingeplant oder hat schon ein Gefühl für die Gesamtkosten. Das ist ganz normal. Wenn der Preis nicht egal ist, fang ohne externe Unterstützung bei der regelmäßigen Profilpflege an. Konzentriere dich erst einmal auf die Strategie-Entwicklung deiner Social-Media-Aktivitäten.
Der lange Weg der Erfahrung
Bei vielen mittelständigen Unternehmen und Selbstständigen läuft es ähnlich ab. Sie durchlaufen alle 3 Stufen auf ihrem Weg der Social-Media-Aktivitäten. Vielleicht findest du dich darin wieder?
PHASE 1
Auf Stufe 1 beschäftigen sie sich 1 bis 2 Wochen ganz allein mit der Social-Media-Strategie. Einzelheiten wie Follower, Tribes, Blogposts, Storys, Hashtags, Empfehlungen, Insights sowie die ganzen Auswertungsmöglichkeiten und messbaren Zielstellungen der Aktivitäten werden geläufige Begriffe.
Anschließend lassen sie ihre bisherigen Ideen zur Social-Media-Strategie von einem Experten oder einer Expertin begutachten. Er oder sie tuned die vorhandenen Pläne und bringt Vorstellungen mit realistischen Möglichkeiten der Social-Media-Kanäle zusammen. Außerdem erhalten die Social-Media-Starter für praxistaugliche Einschätzungen ein paar Zahlen, zum Beispiel wie viele Social-Media-Kanäle sie zu Beginn auf einmal bespielen können und sollten. In der Regel haben die Neulinge somit Level 1 mit der Erfolgs-Strategie und dem Start ihrer ersten 1 bis 2 sozialen Kanälen gemeistert.
Jede*r fängt irgendwann einmal ganz vorn an. Verkürze deine Lernphase mit einer Beratung von kompetenten Social-Media-Profis.
PHASE 2
Bevor die sozialen Aktivitäten abflauen, weil Themenfindung und Posting-Erstellung zeitintensiver sind als geplant, begeben sich diese Unternehmer*innen auf Stufe 2 ihrer Social-Media-Strategie: Sie arbeiten mit einem Social-Media-Kalender. Für jeden Tag ist ein Thema vorbereitet. Die Formulierung ist vorgeschlagen und die gängigen Hashtags ausgewählt. In 1 bis 2 Stunden pro Woche können zielgerichtet alle Inhalte zu Social Media für das Unternehmen erstellt sein, die für 1 bis 2 Kanäle benötigt werden. Mit dem Social-Media-Kalender kann diese Arbeit auch abgeben werden, ohne das Mitarbeiter*in von heute auf morgen den Posten ‚Beauftragte für Social Media‘ innehaben.
PHASE 3
Wenn das gut läuft, die neuen Mitstreiter im Social Media for Business regelmäßig Inhalte auf ihre ersten Kanäle bringen und Lust auf Mehr haben – mehr Follower, mehr Kontakte, mehr Kommentare oder Austausch auf den Plattformen –, dann werden die Anzeigenschaltung und der Zuwachs an Plattformen für diese Unternehmen interessant. Nun sind sie auf Level 3 angekommen. Spätestens hier sollte ein*e Social-Media-Manager*in ins Boot geholt werden und die soziale Strategie komplett betreuen.
Zwischen den Stufen 1 und 3 der Betreuung gewünschter Social-Media-Präsenz als wichtigen Baustein der Unternehmenskommunikation können gut 1 bis 3 Jahre vergehen. Das hat was mit Interesse, Prioritäten und vor allem mit Budget zu tun. Berater*innen wie ich empfehlen dir, schon zu Beginn deiner Online-Aktivitäten mit Anzeigenschaltung wie Facebook-Ads zu starten. Doch wenn das nichts für dich ist, weil du damit noch keinerlei Berührungspunkte hattest, nimm dir die Zeit für alle 3 Etappen auf deinem Weg der Social Media. Letztlich ist es dein Geld, das für dieses Socializing ausgegeben wird. Mit der Wahl des richtigen Weges wird es eine sinnvolle Investition in mehr Reichweite, mehr Kontakte, mehr treue Kund*innen und mehr Umsatz für dein Unternehmen.
Cheers Jana